Die MobilitäterInnen. Ein bewegendes Netzwerk.

Das Pilotprojekt Die MobilitäterInnen sorgt ab Ende März für mehr Mobilität und Begegnung in abgelegenen Dörfern Tirols. Die ersten teilnehmenden Dörfer sind Reith bei Seefeld und Oberperfuss. Auch Innsbruck ist Teil des Netzwerks.

Die MobilitäterInnen sind ein neues Netzwerk von Freiwilligen in Tirol. Jeder, jede ist dazu eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. Mitmachen ist einfach, es braucht nur ein bisschen Mut.
Viele Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner fahren täglich mit ihren Autos: in die Stadt, zum Einkaufen, in die Arbeit, zu Freunden, zum Sport. Es kostet kaum Zeit und kein Geld, auf diesen Strecken jemand anderen mitzunehmen.
Ältere Menschen, geflüchtete Menschen, Menschen mit niedrigem Einkommen oder junge Menschen, die im ländlichen Raum leben, haben keine Autos zur Verfügung und der öffentliche Nahverkehr fährt vielerorts nur sporadisch. Dadurch sind viele Menschen in ihrer Mobilität sehr eingeschränkt. Nötige Besorgungen, zwischenmenschlicher Kontakt und kultureller Austausch sind schwierig, und die Teilhabe am sozialen Leben leidet. Genau
hier setzen Die MobilitäterInnen an.

Es geht einfach – eine praktische Anleitung
Viele Menschen möchten gerne helfen, wissen aber nicht genau wie. Bei diesem Projekt ist es einfach: Man macht seine Autotür auf und nimmt jemanden ein Stück des Weges mit. Und es entsteht keine Verpflichtung, nachdem sich der Fahrgast wieder verabschiedet hat.

Alte Tradition – neu erfunden
NachbarInnen ohne Autos mitzunehmen oder bei anderen mitzufahren war in früheren Zeiten eine feste Tradition in den abgelegenen Teilen des Landes. Eine kleine Hilfe, die man selbstverständlich angeboten hat, ein Akt gelebter Gastfreundschaft, gelebter Nächstenliebe. Durch die MobilitäterInnen wird das Auto wieder als ein Ort der Begegnung entdeckt. Und wo Begegnung stattfinden darf, passiert Integration.

Die Mitfahrbank
Das Herzstück der Unternehmung Die MobilitäterInnen sind orange Mitfahrbänke, die in den Partnergemeinden und in Innsbruck an zentralen Stellen stehen. Jeder, jede, der oder die in die Stadt und zurück muss, kann die Bank nutzen. Wer hier wartet, signalisiert: Mitfahrgelegenheit gesucht!
Die Gemeinde Oberperfuss wird Ende März zwei aufstellen. Es folgt Reith bei Seefeld mit einer Bank und Obsteig hat sich auch schon angemeldet. Eine Ziel- und Startbank steht in Innsbruck an der Olympiastrasse.
Die vielfältigen Begegnungen von FahrerInnen und MitfahrerInnen an den Bänken sind der Puls, der das Netzwerk Die MobilitäterInnen belebt und weiterträgt. Die Mitfahrbänke werden zu kleinen Bühnen des Lebens.

Das Netzwerk
Die MobilitäterInnen sind eine Initiative von TirolerInnen, die in ihrer unmittelbaren Umgebung etwas verändern wollen. KulturarbeiterInnen und engagierte TirolerInnen arbeiten unter der Leitung der Künstlerin Carmen Brucic zusammen und kooperieren mit unzähligen freiwilligen HelferInnen vor Ort.
Das Netzwerk ist ein Pilotprojekt und soll mit den gesammelten Erfahrungen und Ergebnissen Vorbild für weitere Dorfgemeinschaften werden und verbindende Kreise ziehen. Die Zukunftsperspektive dieser Unternehmung richtet sich darauf, ein sich selbst organisierendes, vernetzendes soziales Kulturprojekt zu sein.
„Für mich persönlich ist es auch ein Projekt gegen die Banalität des Alltags. Es ist ein kleines Abenteuer, auf das man sich einlässt. Eine kleine gemeinsame Reise. Ein Stück gemeinsamer Weg“, so Carmen Brucic, die Initiatorin des Projekts.
Die Begegnungen an den Mitfahrbänken und entlang der Straßen werden mit Kurzfilmen, Fotoportraits und Interviews dokumentiert und auf der fünfsprachigen Website und auf Facebook für andere MobilitäterInnen zum nachlesen zu finden sein. Die MobilitäterInnen – Fahrgäste erkennt man abseits der Mitfahrbänke an leuchtend orangen Rucksäcken und Regenschirmen. Aktive AutofahrerInnen erkennt man am MobilitäterInnen Aufkleber auf dem Auto.

Förderung
Das Projekt wird von der Kulturabteilung des Landes Tirol gefördert.
Die MobilitäterInnen sind Siegerprojekt von „Kunst im Öffentlichen Raum Tirol“ 2016.

Termine
17.03. 2017 Aktionstag Reith im Seefeld:
Aufstellen der Mitfahrbank in Reith bei Seefeld. Erste Fahrten mit engagierten Freiwilligen und neugierigen DorfbewohnerInnen.

30.-31.3.2017 Aktionstage in Oberperfuss
Einweihung der Mitfahrbänke durch die Bürgermeisterin. Fahrten mit engagierten Freiwilligen und neugierigen DorfbewohnerInnen, Begleitung durch ein Filmteam, prominente MobilitäterInnen besuchen die Mitfahrbänke und bieten Fahrten an.

04.04. 2017 Pressekonferenz , Premiere der Kurzfilme und Gesprächsrunde über die ersten Ergebnisse der Unternehmung
Café Grünfelder, Oberperfuss, Uhrzeit und Details folgen

Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen und für Termindetails an:
Carmen Brucic | Die MobilitäterInnen | Künstlerische Leitung
Telefon +43 664 41 64 775 | carmen@mobilitaeterinnen.org | www.mobilitaeterinnen.org

Weitere Informationen unter www.mobilitaeterinnen.org
Presse- und Bildmaterial steht unter www.mobilitaeterinnen.org/presse zur Verfügung.
Facebook: www.facebook.com/mobilitaeterinnen

Bildnachweis: Copyright Christoph Pirker
Textquelle: Die MobilitäterInnen

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